Die Offiziersschule
Auf dieser Seite erfahrt ihr alles über meine Erfahrungen in der Offiziersschule. Es gab Hochs und Tiefs, aber am Ende hat sich der Weg gelohnt und ich wurde mit der Beförderung zum Leutnant belohnt.
Leutnant Vögeli
15 Wochen OS sind geschafft – nun bin ich offiziell Offizier der Schweizer Armee. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl. Ich bin echt stolz und kann es manchmal immer noch nicht glauben. Der Strich auf dem Tarnanzug ist immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, nicht nur bei mir sondern auch bei meinen Kamerad*innen.
Die letzten 2 Wochen waren geprägt von Aufräumarbeiten, der Beförderung und den ersten Vorbereitungen für die kommende RS.
Die Beförderungsfeier, wie auch der darauffolgende Offiziersball waren sehr schön. Wir konnten es richtig geniessen und uns richtig feiern. Ich bin nun im Besitz eines Offiziersdolches und vieler schöner Erinnerungen.
Die letzten beiden Tage der OS haben wir in Jassbach verbracht und erfahren, was unsere Aufgaben in der nächsten RS sein werden. Ausserdem waren wir noch an der Beförderungsfeier der Wachtmeister. Es ist schön zu sehen, dass sich einige ehemalige Rekruten dazu entschieden haben, weiterzumachen. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit ihnen. Sie werden das bestimmt gut machen :) Jetzt freuen wir uns alle aber erst einmal auf 5 Wochen Ferien bevor wir im Januar wieder mit aufgetankten Batterien in den KVK starten.
Eigentlich gibt es gar nicht viel mehr zu erzählen, sondern es gilt zu danken.
Vielen Dank an alle, die mein Abenteuer verfolgt haben und für die vielen positiven Rückmeldungen.
Ein grosses Dankeschön natürlich auch an meine Kamerad*innen, mit welchen ich die letzten 15 Wochen verbracht habe – ich werde euch nicht vergessen. Ein besonderes Dankeschön an mein Binom Leutnant Jarina Reist – ohne dich wäre es noch viel schwerer gewesen.
Ein riesengrosses Merci auch an meine Freund*innen. Ihr wart immer für mich da, habt mich unterstützt und viel Verständnis gezeigt, wenn ich wenig oder keine Zeit für euch hatte. Wir holen die verpassten Drinks, Essen und Gespräche bald nach.
Und der grösste Dank gilt meiner Familie, insbesondere meinem Mami. Ohne dich hätte ich die OS nicht überstanden. Du warst immer für mich da, hast meine Launen ertragen und mich immer auch spontan unterstützt, insbesondere als ich das Wochenende mit Krücken verbrachte. Einfach nur MERCI!
Leutnant Vögeli meldet sich ab.
Die Durchhalteübung
Es ist geschafft! Die Durchhalteübung (DHU) ist vorbei und wir haben den grössten Teil der OS überstanden. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe.
Wir wurden nicht enttäuscht. Die DHU war anstrengend, wir hatten wenig Schlaf, aber es war auch sehr abwechslungsreich.
Alles fing am Samstagmittag mit einer Befehlsgebung und einer anschliessenden Entschlussfassungsübung an. Danach mussten wir unser Material bereitmachen und in einer Halle bereit machen. Dann ging die Übung so richtig los. Wir mussten einen Triathlon machen, sprich 2km schwimmen im Team, danach 40km Radfahren und 8km joggen. Danach hatten wir die Möglichkeit zu duschen und für Schlaf blieb noch eine knappe halbe Stunde.
Um 0145 gab es die nächste Aufgabe. Wir mussten das Mikrodispositiv vorbereiten. Ich wurde Zugführerin und musste schauen, dass alles funktioniert. Meine Klasse hat gut gearbeitet und wir haben alle Deadlines erreicht. Danach mussten wir alles wieder abbauen und uns für die Verschiebung vorbereiten. Hierbei wurde es etwas stressig, weil es nicht ganz so geklappt hat, wie geplant, aber am Schluss ist doch noch aufgegangen. Es folgten diverse Standortbezüge, bis wir am finalen Standort ankamen. Auch hier war wenig Schlaf angesagt, weil wir noch auf die Wache plus noch eine schriftliche Aufgabe erledigen mussten. Am Montag ging es weiter mit dem Bezug eines Knotenstandortes. Dort mussten wir auf einem Bauernhof, einen technischen Standort einrichten. Als wir damit fertig waren und uns schon auf etwas Ruhe freuten, mussten wir wieder alles abbauen und an einen weiteren Ort verschieben.
Am neuen Standort mussten wir unser Material putzen und kontrollieren, danach konnten wir das technische Material und die Fahrzeuge abgeben. Weiter ging es mit Nachtessen, danach folgte ein Nacht-OL und weiter die Verschiebung zu Fuss einen steilen Hang hinauf mit dem ganzen Gepäck, sprich Splitterschutzweste, Helm, Kampfrucksack und Schlafsack. Ich will gar nicht erst wissen, wieviel diese Packung wiegt. Morgens um etwa 0400 sind wir an unserem Biwak-Platz angekommen. Wir wollten uns nur noch im Schlafsack verkriechen und schlafen. Dies konnten wir dann tatsächlich auch machen :) Um 0900 war anschliessend Tagwache. Wir mussten den Platz aufräumen und danach unser Essen auf dem Feuer machen. Nach dem Essen ging es wieder mit der ganzen Packung an einen neuen Ort, wo wir mit dem Superpuma abgeholt wurden. Wir durften mit den Helikopter nach Stans verschieben, wo wir in der Nähe der Kaserne waren. Es fühlte sich ein wenig nach Heimat an, als ich den Weg sichern musste, auf welchem ich die Entscheidung getroffen hatte, in die Milizarmee einzutreten :)
Nach dem alle wohlbehalten angekommen waren, gab es einen kurzen Übungsunterbruch, bei welchem wir ein Teil des Materials abgeben duften. Weiter ging es mit einem gesicherten Halt und der Vorbereitung der Exfiltrationsübung. Die Exfiltrationsübung dauerte die ganze Nacht. Aus gesundheitlichen Gründen musste ich die Übung jedoch abbrechen. Danach habe ich nicht mehr allzu viel verpasst. Für meine Kamerad*innen stand noch ein ABC-Marsch auf dem Programm bevor sie ihr Material und sich für den 100km Marsch vorbereiten konnten. Ich wurde zurück nach Bülach gebracht, wo ich eine Kameradin bei den Vorbereitungen für den 100km Marsch mithalfen.
Der 100km Marsch war dann noch einmal ein spezielles Erlebnis. Auch wenn ich nicht mitmarschieren konnte, war ich dennoch nahe dabei. Meine Aufgabe war es die Zwischenverpflegungsposten zu betreuen. Es war hart, den Kamerad*innen beim Leiden zuzuschauen. Ich habe versucht sie wenigstens moralisch zu unterstützen und irgendwie Wasserflaschen zu füllen, wenn sich jemand kurz setzen musste. Einige brauchten mal ein Traubenzucker oder Magnesium oder auch mal ein wenig Schokolade.
Nach dem Marsch haben mir einige Kamerad*innen gesagt, dass der moralische Support schon viel Wert gewesen sei. Das hat mich persönlich sehr gefreut, so konnte ich mich wenigstens ein wenig nützlich machen.
Nach dieser anstrengenden Woche war ich ziemlich geschafft. Ich brauchte das ganze Wochenende Ruhe, um mich wirklich zu erholen. Jetzt stehen noch die Abschlussarbeiten und die Beförderung an und dann ist auch dieses Abenteuer geschafft.
Aspirantin Vögeli geht jetzt erst einmal weiterschlafen.
Die grosse Inspektion
Woche 12 und die damit verbundene Inspektion durch den Kommandanten des Lehrverbandes sind überstanden.
Vorneweg: wir haben als ganze OS in der Inspektion die Note «sehr gut» erhalten :) Dieses Resultat hat uns natürlich alle sehr gefreut, schliesslich haben wir hart dafür gearbeitet. Aber von vorne.
Am Montagmorgen hatten wir die Befehlsausgabe für die Inspektion. Die Inspektion fand in Form einer Übung statt. Wie schon während der ganzen OS war unsere Klasse ein Knotenzug, der statisch ist und sich nicht verschiebt, während andere Züge mit den Kampfverbänden mitverschieben müssen, um die Kommunikationsverbindungen sicherzustellen. Speziell war, dass der Kompaniekommandant dieses Mal bei uns auf dem Standort war und wir deswegen eine Gefechtsordonnanz für ihn stellen mussten. Diese Aufgabe fiel mir zu. Eine Gefechtsordonanz kann man sich als Assistenzstelle vorstellen. Man hilft dem Kommandanten die Übersicht über die verschiedenen Züge zu haben, man macht Abklärungen, Notizen oder sucht kreative Lösungen, wenn einmal etwas nicht funktioniert. Das Spannende an der Sache ist, dass man einen Überblick über die ganze Übung erhält. Man sieht wirklich, wo was läuft, wo es gerade Probleme gibt und was bei den anderen Zügen die Herausforderungen sind. Über den Funk hört man auch immer, was die Züge und Gruppen untereinander funken, was beim Zuhören durchaus auch einmal amüsant sein kann :)
Die Aufgabe als Gefechtsordonnanz hat mir sehr gefallen und konnte sehr viel mitnehmen. Dies entschädigt sicher etwas für die Vorbereitungsarbeiten. Vor allem das Geländemodell, welches ich mit meiner Kameradin machen musste, war teilweise eine etwas nervenaufreibende Aufgabe. Die erste Version war gut, aber dann mussten wir das Ganze noch ergänzen und vergrössern, was zur Folge hatte, dass es Probleme mit den Proportionen gab und wir gewisse Dinge wieder ausschneiden mussten und das Plakat wieder neu zusammenkleben mussten. Insgesamt waren 6 Flipchart-Plakate zusammengeklebt, was ziemlich gross ist. Und da wir im Klassenzimmer dafür keinen Platz hatten, machten wir es draussen auf dem Gang, wo die ganze Zeit noch Leute durchliefen und Kommentare fallen liessen. In diesem Moment habe ich schon kurz gedacht: «Habe ich ernsthaft meinen tollen, internationalen Job aufgegeben, damit ich am Montagabend um halb Elf auf den Knien Plakate malen kann?». Aber auch dieser Moment ging vorüber. Am Schluss haben wir ein gutes Produkt abgeliefert und unser Zugführer hat eine sehr gute Befehlsausgabe gemacht, bei welcher auch unser Geländemodell zum Einsatz kam :)
Nach dieser kurzen, aber intensiven Woche durften wir am Donnerstagmorgen abtreten. Jedoch ist es nichts mit einem langen Wochenende, denn am Samstagmittag müssen wir bereits wieder in Bülach sein, weil da die Durchhalteübung anfängt. Der Schulkommandant hat bereits angekündigt, dass sie anspruchsvoll sein wird. Sind wir also gespannt, was uns da erwartet. Ich nehme an, spassig ist anders.
Aspirantin Vögeli geht jetzt erst einmal für die Mobilmachung einkaufen.
Die Ruhe vor dem Sturm
Die Zeit rast wieder einmal in einem unglaublichen Tempo. Es bleiben noch 4 Wochen in der OS. Vor allem die nächsten beiden werden es in sich haben, da wir in Woche 12 die Inspektion durch den Lehrverbandskommandanten haben werden und Ende Woche 12 plus Woche 13 die Durchhalteübung auf dem Programm steht.
Zuerst ein kurzes Update zu meinem Gesundheitszustand – es geht mir wieder besser. Ich kann seit Mitte Woche wieder normal gehen und sollte die anstehenden Herausforderungen meistern können.
Die Woche war nicht besonders spektakulär, dafür wichtig im Hinblick auf die RS. Der Hauptfokus diese Woche lag auf den Zugsarbeitsplätzen und den Fragen, wie man diese organisiert und worauf man achten muss, wenn man die Ausbildungsposten mit den Wachtmeistern vorbespricht. Da dies zum Daily Business eines Zugführers im praktischen Dienst gehört, war es wichtig, dass wir hier viel mitnehmen konnten.
Weiter hatten wir noch Sporttheorie sowie Sanitätsdienst, wo Repetition auch immer gut ist. Ausserdem waren wir noch im Schiessstand und haben 300m Schiessen mit dem Sturmgewehr, sowie 25m Schiessen mit der Pistole trainiert. Beim 300m Schiessen ging es Mittwoch so gut wie noch nie, allerdings hatte ich dann am Donnerstag einer eher schlechten Tag, aber halb so schlimm, ich sehe das Positive, insgesamt geht es aufwärts und es ist alles besser als noch in der Unteroffiziersschule. Für das Abzeichen beim Pistolenschiessen hat es leider nicht gereicht, aber da bin ich bei weitem nicht die Einzige :)
Zum Wochenabschluss wurden wir noch vom Kommandanten der FU Brigade besucht. Er hat uns die Brigade vorgestellt, da im WK die meisten von uns in dieser Brigade eingeteilt werden, so auch die Elektronische Kriegsführung, bei der ich ja derzeit eingeteilt bin. Ich bin bereits gespannt auf diese Zeit, auch wenn es noch sehr weit weg ist. Zuerst geht es jetzt nach dieser etwas ruhigeren Woche in den Schlussspurt.
Aspirantin Vögeli gönnt sich jetzt erst einmal ein feines Nachtessen bei den Eltern.
Rückschläge
2/3 sind geschafft. Woche 10 verlief am Ende nicht ganz wie geplant. Aber beginnen wir von vorne.
Diese Woche hatten wir zum ersten Mal eine Übung auf Stufe Kompanie. Sprich unsere Systeme mussten mit denen der anderen Klassen zusammen funktionieren. Da ich von Richtstahl- und anderen Geräten nicht allzu viel Ahnung habe, war ich im Sicherungsteam eingeteilt. Die Übung dauerte drei Tage und wir hatten mit diversen Herausforderungen zu kämpfen. Die technische Aufgabenstellung war offenbar ziemlich anspruchsvoll und so hatten wir vor allem zu Beginn einige Verspätungen. Allerdings bekamen wir diese nach einiger Zeit in den Griff. Zweitens waren die Unterkunft der Truppe und der technische Standort nicht am gleichen Ort, so dass wir immer hin und her verschieben mussten und man dann auch immer daran denken musste, wann bin ich genau wo und was brauche ich dafür. Drittens kam dann noch das Wetter hinzu plus wurden beim technischen Standort noch Bäume gefällt, so dass wir unseren Beobachtungsposten nicht mehr dort haben konnten, wo wir ihn aufgebaut hatten. Unser Zugführer kam einige Male ins Schwitzen. Aber schlussendlich haben wir die Herausforderung gemeistert und wir kamen am Mittwoch ziemlich übermüdet zurück in die Kaserne.
Am Abend hatten wir während des Ausgangs ein wenig Zeit, um uns zu erholen. Am Donnerstag mussten wir nämlich früh raus, da der 60km Marsch auf dem Programm stand. Vor 2 Wochen hatten wir ja bereits den 40km Marsch absolviert. Für mich war klar, wenn ich den 40er schaffe, dann geht auch der 60er. Leider hat das mein Körper ein wenig anders gesehen. Aufgrund sehr starker Hüftschmerzen musste ich nach etwas über 40km aufgeben und wurde danach direkt in die Krankenabteilung gefahren. Dort verbrachte ich dann auch eine Nacht, bevor ich am Freitagmorgen mit Krücken entlassen wurde. Ich bin natürlich extrem enttäuscht, dass ich nicht fertig laufen konnte, denn die Konsequenzen sind nun, dass ich den 100km Marsch nicht werde machen können. Dies kratzt schon ziemlich heftig an meinem Ego, denn es gehört schon zur OS dazu, den 100er zu machen. Derzeit bin ich damit beschäftigt, mich damit abzufinden und weiter nach vorne zu schauen. Während ich diese Zeilen schreibe, ist Sonntag und meine Hüfte schmerzt noch immer, aber die Enttäuschung über diesen Rückschlag ist dennoch grösser.
Nun gilt es, die nächsten 5 Wochen noch in Angriff zu nehmen und diese so gut wie möglich abzuschliessen.
Aspirantin Vögeli schaut jetzt erst einmal eine Serie im Bett.
Die Schiessverlegung
Mehr als die Hälfte ist geschafft. Woche 8 ist durch und überlebt.
Die Woche war sehr anstrengend und als Highlight hatten wir zum Ende noch den 40km Marsch, aber von vorne.
Diese Woche haben wir nicht in der Kaserne in Bülach verbracht, sondern wir waren in der Schiessverlegung. Dort haben wir gelernt, wie Feuer und Bewegung im scharfen Schuss funktioniert, wie man als Gruppenführer agiert, wie man Übungen vorbereitet und worauf man als Übungsleiter besonders achten muss und dann hatten wir auch noch Übungen auf Stufe Zug, wo jeweils jemand von uns der Zugführer war und entsprechend auf die verschiedenen Herausforderungen während des Gefechts reagieren musste.
Das Ganze war sehr intensiv, aber auch sehr lehrreich. Es gibt viele Dinge, welche man beachten muss. Vor allem als Übungsleiter muss man sich auf sehr viele Sachen gleichzeitig konzentrieren und auch wenn man selber die Übung konzipiert, weiss man nie, was die Gruppenführer entscheiden und wo das Ganze hinführt. Daher muss man auf alles vorbereitet sein und stets die Augen offen haben.
Eines der Highlights der Woche war sicherlich das Nachtschiessen. Hierbei haben wir das Gelernte einmal bei Dunkelheit angewendet. Die Trefferquote war dann doch etwas tiefer als tagsüber, aber mit der Leuchtspur Munition sieht es halt schon spektakulär aus :)
Zum Ende der Woche stand dann noch der 40 km Marsch auf dem Programm. Dass dies anstrengend würde, war mir von Anfang an bewusst. Jedoch kam noch erschwerend hinzu, dass es die ganze Nacht durchgeregnet hatte. Auf den ersten 30km ging es mir eigentlich ziemlich gut. Ich war ab mir selber etwas überrascht, wie gut ich mitkam. Jedoch muss ich auch zugeben, dass ich beim Hinauflaufen jeweils von einem Kameraden unterstützt wurde, welcher mich den Hang hinaufgeschoben hat. Das war schon sehr hilfreich und ich bin ihm wirklich sehr dankbar. Etwa ab Kilometer 30 hatte ich jedoch einen Einbruch. Plötzlich tat mir alles weh und ich wollte einfach nur noch zurück in die Kaserne. Alles war nass, es war kalt und es hat nicht mehr allzu viel Spass gemacht. Aber auch hier wurde ich super von zwei Kameraden unterstützt, die so nett waren und mir mit meinem Gepäck geholfen haben. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle vor allem an Kamerad Mettler, welcher eigentlich selber grosse Probleme hatte, aber mir trotz allem geholfen hat :) Als wir kurz vor 4 Uhr morgens endlich in der Kaserne waren, wollten wir nur noch ins Bett und uns nicht mehr bewegen.
Am Samstagmorgen durften wir dann abtreten. Der Schulkommandant meinte zu uns, dass wir stolz auf unsere Leistung sein sollen, denn die Bedingungen waren wirklich nicht einfach. Aber wir haben als Klasse zusammengehalten und sind alle gemeinsam im Ziel angekommen und das war das Hauptziel dieses Marsches.
Aspirantin Vögeli geht aber jetzt erst einmal weiterschlafen – ich melde mich dann in zwei Wochen wieder :)
Die Inspektion
Es geht in grossen Schritten Richtung Halbzeit. Die 7. Woche ist geschafft und somit ist die Grundausbildung der OS abgeschlossen. In der zweiten Hälfte wird es darum gehen, das gelernte noch mehr in der Praxis anzuwenden.
Woche 7 war kurz, wir durften bereits am Donnerstagabend nach Hause gehen, aber die Woche war geprägt von Tests und einer Inspektion am Donnerstagmorgen. Die Woche startete mit Taktikunterricht und Sport. Wir mussten den Fitnesstest der Armee (FTA) machen. Dabei werden fünf Disziplinen überprüft und man kann das Sportabzeichen holen, wenn man gut genug ist. Für das Abzeichen hat wenig erstaunlich nicht gereicht, aber ich merke dennoch, wie es immer besser geht und beim progressiven Ausdauerlauf habe ich gar meine persönliche Bestzeit aufgestellt :)
Am Nachmittag stand dann eine grosse Materialkontrolle auf dem Programm, inkl. Reinigung des Materials und des Materiallagers. Es gibt zwar spassigeres als Matkontrollen, aber diese gehören halt auch dazu und es ist wichtig, dass wir für die Übungen vollständiges und funktionierendes Material haben. Abends standen dann der Taktiktest und noch eine weitere Prüfung an. Die erste Prüfung ging sehr gut. Die zweite Prüfung habe ich ebenfalls bestanden, wenn auch nicht mit einem Glanzresultat, da ich eindeutig zu wenig gelernt hatte. Aber bestanden ist bestanden :)
Am Dienstag und Mittwoch gab es zwei Schwerpunkte. Einerseits haben wir uns auf die Inspektion am Donnerstagmorgen vorbereitet und andererseits mussten wir bereits mit den Vorbereitungen für die Schiessverlegung in Woche 8 beginnen. Ausserdem wurden wir noch von den KMU Frauen Zürich besucht. Der Austausch mit verschiedenen Frauen war wie immer sehr spannend und aufschlussreich.
Am Donnerstagmorgen um 04:00 war es dann so weit. Wir hatten Inspektion. Einerseits mussten wir eine Aktionsplanung durchführen und andererseits hatten wir gleichzeitig noch Zugschule bevor es dann auf die Übung, also den praktischen Teil, ging. Zugschule um 5 Uhr morgens ist schon eine ziemliche Herausforderung, aber auch diese haben wir erfolgreich gemeistert und somit bestanden. Die Übung ging eigentlich nicht allzu schlecht. Es gab ein paar Herausforderungen, wie die sehr knapp berechnete Zeit, aber am Schluss haben wir insgesamt erfüllt und das ist die Hauptsache.
Zum Abschluss haben wir uns dann noch einmal den Vorbereitungen für die Schiessverlegung gewidmet. Nächste Woche wird ziemlich anstrengend. Daher ist es natürlich umso schöner, dass wir bereits am Donnerstagabend nach Hause durften, um entsprechend Kräfte zu sammeln.
Aspirantin Vögeli geht jetzt endlich wieder einmal zum Coiffeur :)
Die Kommunikationsausbildung
Woche sechs ist geschafft. Die Zeit vergeht unglaublich schnell im Moment.
Diese Woche hatte zwei Schwerpunkte. Am Montag planten wir eine Übung, welche wir am Dienstag und Mittwoch durchführten. Es hat zwei Tage durchgeregnet und wir wurden entsprechend ziemlich nass. In diesen zwei Tagen haben wir sehr viel gelernt. Einerseits zum Thema Führung, dass es besonders in schwierigen Situationen wichtig ist, dass der Zugführer beim Zug ist und als gutes Beispiel voran geht. Wenn der Zugführer trocken bleibt, dann wirkt das auf die Soldaten eher befremdlich. Andererseits mussten wir auch einfach durchbeissen, auch wenn es in manchen Momenten unter Schlafmangel nicht ganz so viel Spass gemacht hat. Aber auch hier haben wir gemerkt, dass wir alle im gleichen Boot sitzen und es nichts bringt, wenn wir uns gegenseitig anschnauzen, sondern wir müssen auch in diesen Situationen zusammenhalten und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Mir hilft in solchen Momenten immer die Gewissheit, dass es irgendwann vorbei sein wird. Ich weiss, dass ich nicht ewig im Regen stehen muss, irgendwann werde ich zurück in der warmen Kaserne sein :)
In der zweiten Wochenhälfte stand eine Kommunikationsausbildung auf dem Programm. Wir hatten zwei Tage lang einen Kurs zum Thema Präsentieren, Visualisieren, Verhandeln und Zugsaussprache. Und auch wenn ich schon ein paar Kommunikationskurse gemacht habe, kann man doch immer wieder etwas Neues lernen. Die Ausbildung hat sehr viel Spass gemacht und ich kann sicherlich einiges für die Zukunft mitnehmen.
Natürlich stand auch in dieser Woche noch etwas Sport auf dem Programm, so haben wir die Hindernisbahn in der Halle hinter uns gebracht, hatten Schwimmunterricht und wir durften am Freitagmorgen um 05:30 einen 5 Kilometer Lauf absolvieren. Hier kam mir wieder einmal der Beginn meiner Militärkarriere in Stans in den Sinn und wie nervös ich vor dem ersten Mal Morgensport war. Inzwischen weiss ich, dass ich auch das überstehe und ich morgens um 05:30 5 Kilometer joggen kann. Vermutlich würde ich das zivil immer noch nicht freiwillig machen, einfach weil ich kein Morgenmensch bin, aber ich hadere in solchen Momenten nicht mehr mit meinen Entscheidungen :)
Aspirantin Vögeli geht jetzt erst einmal Herbstdekoration für die Wohnung einkaufen.
Die Gebirgswoche in Andermatt
Ein Drittel ist geschafft. Die fünfte Woche der OS haben wir nicht in Bülach verbracht, sondern in Andermatt.
Die Gebirgswoche war sehr anstrengend und für mich persönlich eine ziemliche Herausforderung, da ich unter Höhenangst leide, jedoch war es auch spannend, einmal sich in einem anderen Gelände und in einer anderen Umgebung zu bewegen, aber von vorne.
Da eine solche Verlegung natürlich auch logistisch eine etwas grössere Sache ist, mussten wir bereits am Sonntagmittag einrücken. Nach dem Verladen sind wir am Nachmittag nach Andermatt verschoben. Dort waren wir dann überrascht über die ziemlich kühleren Temperaturen in den Bergen. Glücklicherweise wurden wir am Montag mit wärmeren Kleidern ausgestattet, da es auf über 2000 Metern über Meer doch noch einmal kühler war.
Am Montag blieben wir noch in Andermatt selber. Wir mussten, wie bereits erwähnt, diverses Material fassen, wie z.B. ein Klettergurt und diverse Seile. Dann wurden wir in Sachen Knotentechniken ausgebildet, plus haben wir gelernt uns in einer Halle abzuseilen. Dabei musste ich mich zum ersten Mal überwinden, aber es ging erstaunlich gut.
Am Dienstag ging es dann das erste Mal hoch ins Gebirge. Jede Gruppe hatte einen Gebirgsspezialisten an der Seite, der uns führte. Er hat mich dabei super unterstützt, als mir nicht mehr so wohl war, weil es über Steine ziemlich steil nach oben, resp. nach unten ging.
Zur Wochenmitte mussten wir dann die Route selber führen. Der Gebirgsspezialist war jedoch immer mit dabei und hat geschaut, dass alles gut geht. Auch hier musste ich mich ziemlich überwinden, aber am Schluss sind wir alle aus der Gruppe oben auf dem Gipfel angekommen.
Die letzten beiden Tage standen dann im Zeichen einer Übung, welche wir im schwierigen Gelände absolvieren mussten. Dabei mussten wir auch taktisch einige Hindernisse überwinden. Dem Seil entlang auf den Hügel zu steigen, fand ich eher mässig lustig, aber auch das habe ich mit Hilfe der Gebirgsspezialisten hingekriegt und am Schluss waren wir oben. Am Standort hatten wir einerseits Ausbildung und andererseits haben wir auch noch auf 2400 Metern über Meer biwakiert. Am Morgen war dann alles gefroren, was nicht von Zeltblachen bedeckt war :)
Am Freitag stand dann noch der Abstieg sowie die Rückverschiebung nach Bülach auf dem Programm. Ich war froh, als wir wieder zurück waren. Die Woche war eine grosse Herausforderung und ich bin ziemlich an meine Grenzen gekommen. Aber ich habe es überstanden und das Wichtigste ist, dass es jetzt nicht mehr machen muss :)
Aspirantin Vögeli erholt sich jetzt erst einmal im Flachland von den diversen Strapazen.
Das erste Mal als Chef
Woche 4 ist vorbei, somit haben wir bereits mehr als ein Viertel durch. Ich muss mir immer wieder solche kleinen «Erfolge» vor Augen führen und das Ganze Schritt für Schritt nehmen, dann wird es ein kleines Bisschen einfacher.
Woche 4 war ziemlich lehrreich. Am Montag hatten wir wie eigentlich immer Sport und Theorie. Plus hatten wir noch den Test, von welchem ich bereits letzte Woche erzählt hatte. Der ging ziemlich gut und ich habe ohne Probleme bestanden :)
Am Dienstagmorgen stand wiederum Schwimmunterricht auf dem Programm. Danach ging es darum die Übung von letzter Woche zu besprechen plus diejenige von Mittwoch und Donnerstag vorzubereiten. Es ging dabei darum, einen Standort zu beziehen und die technischen Geräte aufzubauen plus dann den Standort zu betreiben. Die Klasse war in zwei Gruppen geteilt und dabei waren wir je an einem Standort und haben dann am nächsten Tag gewechselt. Am Mittwoch war ich noch «normaler» Soldat, da einer meiner Klassenkameraden zum Gruppenführer ernannt wurde. Am Donnerstag war ich dann Gruppenführerin. Das war ziemlich anstrengend, da man an sehr viele Dinge denken muss und die ganze Zeit hat irgendjemand eine Frage oder ein Problem. Es ist klar, dass nicht alles perfekt gelaufen ist, aber die Zielsetzung war, dass es besser ist als am Vortag und dieses Ziel haben wir erreicht. Natürlich war ich nicht alleine verantwortlich, dass wir besser waren, es braucht immer den Einsatz der ganzen Gruppe, damit man zum Erfolg kommt. Ich habe auch wieder viel über die technischen Geräte gelernt und weiss jetzt, welche Kontrollfragen ich den Spezialisten stellen kann, damit ich weiss, ob wir auf dem richtigen Weg sind oder nicht. Verbesserungspotential habe ich noch beim Delegieren. Mehrfach kam unser Klassenlehrer und hat mir gesagt: «Vögeli, das ist nicht mehr ihr Problem, lassen Sie die arbeiten und dann korrigieren Sie, wenn nötig». Und die andere Botschaft, welche ich wohl nicht so schnell vergessen werde: «Sie sind zu nett. Seien Sie etwas böser mit den Jungs, das ist schon in Ordnung». Ich werde mir das zu Herzen nehmen, dass ich etwas bestimmter bin und besser lerne zu delegieren. Da wir ja noch diverse Übungen haben werden, kommen sicherlich wieder Gelegenheiten dies zu verbessern.
Der Wochenabschluss stand im Zeichen der Vorbereitungen für unsere Gebirgswoche in Andermatt. Die Woche 5 wird wohl ziemlich anstrengend werden, aber bestimmt auch sehr spannend.
Aspirantin Vögeli geht jetzt erst einmal die Thermowäsche für nächste Woche suchen.
Die lange Lageverfolgung
Ein Fünftel der OS ist durch. Irgendwie vergeht die Zeit im Moment sehr schnell. Meiner Ansicht nach ist dies ein gutes Zeichen.
Der Start in die Woche war nicht allzu streng, da wir am Montag damit beschäftigt waren, technischen Material zu fassen und zu kontrollieren. Da ich bisher nichts mit Antennen und Richtstrahlern am Hut hatte, habe ich in dieser Woche ganz viel über Antennen, Funk und Richtstrahler gelernt. Am Abend hatten wir Ausgang, in welchem wir unsere erste Tanzstunde für den Offiziersball hatten. Eine Kameradin ist ausgebildete Tanzlehrerin, was natürlich super praktisch ist :)
Am Dienstag sind wir dann mit Schwimmen in die Woche gestartet. Danach haben wir uns weiter mit dem technischen Material befasst. Gleichzeitig musste ich den 10km Waffenlauf noch einmal nachholen, weil ich beim letzten Mal etwas zu langsam war. Dieses Mal habe ich jedoch die Zeitvorgabe erfüllt und ich bin sehr froh, dass ich nicht noch ein drittes Mal antreten muss :) Am Nachmittag haben wir dann die ganzen Antennen etc. aufgebaut und dabei auch gesehen, was die anderen Klassen so für Geräte haben. Das war, wie bereits erwähnt, alles neu für mich und ich habe es auch noch nicht zu 100% alles verstanden, aber ich denke, auch das wird mit der Übung immer einfacher und verständlicher.
Zur Wochenmitte stand am Morgen das Beziehen von gesicherten Halten und der Bezug von Einsatzstandorten auf dem Programm. Am Nachmittag waren wir dann auf dem Schiessplatz für die Pistolenausbildung. Abends haben wir dann die Übung vom Donnerstag vorbereitet. Dabei ging es um die Lageverfolgung. Wir hatten den Auftrag auf einem Marsch mit verschiedenen Posten stets die Lage zu verfolgen, also sprich, wo sind wir, wo sind die anderen Gruppen und wo ist der Gegner und was heisst das für unsere Routenführung. Dabei gehörte natürlich die eine oder andere kleinere oder auch grössere Umleitung, was doch ziemlich anstrengend war. Aber am Schluss haben wir die Übung erfolgreich absolviert und wir wurden am Abend von unserem Klassenlehrer mit einer kleinen Überraschung belohnt :)
Den Freitag habe ich dann aus familiären Gründen verpasst, aber ich war in Gedanken bei meinen Kameraden, welche einen 20km langen Eilmarsch zu absolvieren hatten.
Nun steht das Wochenende vor der Tür, aber wir haben nächste Woche noch eine Prüfung plus noch einen Auftrag erhalten, welchen wir bis am Sonntagabend abgeben müssen.
In diesem Sinne, Aspirantin Vögeli setzt sich jetzt erst einmal hinter ihre Bücher.
Die zweite Woche
Die zweite Woche an der OS ist auch überstanden. Die Woche war kurz, da wir bereits am Donnerstag nach Hause duften.
Bis dahin hatten wir aber ein volles Programm. Der Montag war geprägt von Sport und von Theorien. Dabei hatten wir nebst Führungsausbildung wiederum Taktikunterricht. Den Taktikunterricht finde ich besonders spannend, weil es etwas ist, wovon ich bisher noch nicht allzu viel gekannt habe.
Am Dienstagmorgen gingen wir dann zum ersten Mal schwimmen. Dies ist etwas, was mir durchaus liegt. Dann ging es darum, einen Aktionsplan zu erstellen. Wir lernten dabei, wie man einen Einsatzbefehl schreibt. Es ist unglaublich, an wie viele Dinge man denken muss und wie viel Zeit dies in Anspruch nimmt. Aber ich habe wiederum sehr viel gelernt und konnte viel mitnehmen. Da wir dies noch ein paar Mal machen werden, wird dies bestimmt auch mit der Zeit einfacher werden. Am Abend haben wir dann noch auf der Hindernisbahn trainiert. Dies ist nicht wirklich meine Lieblingsdisziplin, aber es gehört auch dazu.
Am Mittwochnachmittag stand dann das erste Mal Schiessen mit der Pistole auf dem Programm. Es ist schon ganz anders als mit dem Sturmgewehr, weil einem die Pistole einfach viel weniger verzeiht. Aber grundsätzlich gehe ich gerne auf den Schiessplatz und es war ja auch nicht das erste Mal. Am Abend hatten wir dann den Wochenabschluss mit dem obligaten Wochentest, welchen ich wider meine Erwartungen souverän bestanden habe :)
Zum Wochenabschluss stand noch einmal Theorie und Sport an. Es war wiederum eine lehrreiche und strenge Woche. Inzwischen bin ich auch in der OS angekommen und finde mich auf dem Gelände zurecht. Man lernt auch die Leute immer besser kennen, was ich sowieso immer am spannendsten finde.
Aspirantin Vögeli freut sich aber jetzt erst einmal auf einen freien Freitag und geht erst einmal gemütlich einen Kaffee trinken.
Der Start der OS
So nun ist es also Realität geworden – ich bin in Bülach in die Offiziersschule eingerückt. Ich hätte vor einem Jahr nie gedacht, dass ich das wirklich machen würde. Aber jetzt ist es so und es beginnt ein neues Kapitel in meiner militärischen Laufbahn.
Zugegeben ich war extrem nervös beim Einrücken, weil ich keine Ahnung hatte, was mich genau erwartet. Wie werden die anderen Aspiranten auf mich reagieren, wie sind die Ausbildner, hat es noch andere Frauen etc. Dass es streng wird, war mir von Anfang an klar und diese Erwartung wurde definitiv nicht enttäuscht.
Am Morgen standen zuerst einmal die ganzen Formalien auf dem Programm, die es beim Einrücken halt so gibt. Am Nachmittag stand dann bereits die erste Sportlektion auf dem Programm und natürlich haben wir auch noch das ganze Material für die OS gefasst. Irgendwie wird es jedes Mal, wenn ich Material fasse, mehr Material. Dieses Mal kam z.B. noch ein Fahrrad dazu. Und ja dieses kam auch schon zum Einsatz.
Eingeteilt sind wir in Klassen, welche von allen Schulen wild durchmischt sind. Ich bin nur einem Kameraden aus meinem Zug in der Klasse, die anderen sind in die anderen Klassen eingeteilt. Aber es hat noch ein paar Kameraden aus Jassbach, so dass ich also nicht ganz alleine die Fahne der Elo Op Schule 64 hochhalten muss :) Ausserdem hat es auch noch eine andere Frau in meiner Klasse, was ich super finde. Sie ist sehr sympathisch und wir können uns gegenseitig unterstützen. Auch in den anderen Klassen hat es noch weitere Frauen und wir teilen uns alle gemeinsam ein Zimmer. Mit so vielen Leuten habe ich noch nie ein Zimmer geteilt. Aber man gewöhnt sich schnell daran und am Abend ist man eh so müde, dass man nur noch irgendwo schlafen gehen will.
Am zweiten Tag gab es bereits Morgensport in Form eines OLs auf dem Waffenplatz. Dieser hat sicherlich geholfen, dass wir uns auf dem Waffenplatz etwas besser zurechtfinden können. Dann stand Fassung der Fahrzeuge und am Nachmittag die Fassung des Offiziersmaterials auf dem Programm. Das heisst, ich habe jetzt eine Pistole und auch eine Offizierskiste. Und dann hatten wir noch zum ersten Mal Zugschule mit unserem Klassenlehrer. Am Abend wurden wir dann noch über die Eintrittsübung orientiert und wir haben unsere Vorstellungsrunde vorbereitet.
Am Mittwoch ging es also auf die Eintrittsübung. Wir waren den ganzen Tag mit den Fahrrädern unterwegs und haben an diversen Posten immer wieder andere Themen behandelt. Sei es nun Kartenlehre, der Umgang mit der Bussole oder Manipulieren mit der Pistole. Übernachtet haben wir natürlich nicht in der Kaserne, sondern in einem Art Schopf. Wir waren die ganze Klasse zusammen und hatten einmal die Möglichkeit uns ein wenig besser kennenzulernen.
Auch am nächsten Morgen stand dann noch einmal eine Velotour auf dem Programm, bevor wir zurück in die Kaserne gingen. Dann hatten wir Funkausbildung und noch einmal Pistolenmanipulationen. Das Manipulieren mit der Pistole ist für mich natürlich Repetition, aber es ist immer gut, diese regelmässig zu wiederholen. Zum Abschluss des Tages stand dann noch ein 10km Waffenlauf an. Und ja nach dem ganzen Sport habe ich jetzt ziemlichen Muskelkater in meinen Beinen.
Am letzten Tag der ersten Woche hatten wir glücklicherweise nur noch Theorien. Besonders spannend fand ich die Taktikausbildung. Hier kann ich sicherlich sehr viel über das Funktionieren der Armee und Sicherheitspolitik lernen.
Im Rückblick ging die Woche sehr schnell vorbei, aber wenn man in gewissen Übungen drin ist, hat man das Gefühl, es höre nicht mehr auf. Aber man muss es immer positiv sehen, die erste Woche ist durch. Jetzt sind es noch 14 Wochen zu überstehen.
Aspirantin Vögeli freut sich jetzt aber sehr auf ihr Bett.