Der Schlussspurt


Dies ist der letzte Blogbeitrag, welchen ich im Einsatzraum verfasse. Wir befinden uns im Schlussspurt des Kontingents. Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergangen ist.

Im Moment dreht sich bei uns vieles um die Rückkehr in die Schweiz. Es gibt so vieles was noch zu tun ist und daneben müssen wir ja auch noch operationell tätig sein und die Mission nicht vergessen. Es sind gerade spezielle Zeiten. Da wir nicht alle gleichzeitig aus dem Einsatzraum abreisen werden, werde ich wenige Tage vor dem offiziellen Abschluss des Kontingents zu Hause sein. Dies freut sicherlich mein Umfeld, für mich ist es aber schwierig, weil in der letzten Woche noch zwei Highlights anstehen, an denen ich nun nicht teilnehmen kann. Aber so ist das Leben – man kann nicht alles haben. 

Aber was heisst es aber eigentlich, wenn man sich auf die Rückkehr vorbereitet? An was muss man alles denken? Also das Wichtigste ist die Deadline der Post. Ab einem gewissen Zeitpunkt können wir keine Pakete mehr nach Hause schicken. Und da wir alle viel zu viel Kram hier haben und nicht alles in den Taschen platzt hat, müssen wir einiges per Post zurück in die Schweiz schicken. Nun müssen wir vorher packen und alles, was wir nicht mehr brauchen in die vielen Kartons einpacken und zur Post bringen. Zum Glück ist es inzwischen nicht mehr so kalt, so dass die Thermounterwäsche und die Wintersocken getrost nach Hause konnten :) Auch die Sportmatte ist inzwischen auf dem Weg zurück, aber wir haben zum Glück noch welche in unserem Gym. Die Feldpost tut mir in diesen Tag echt leid, weil die haben im Moment sehr viel zu tun. Wenn ich schon nur denke, wie viele Pakete alleine von unserem Team kommen... Phu, ich möchte gerade nicht tauschen.

Herausfordernd ist aber nicht nur die Frage, was brauche ich noch und was kann nach Hause, sondern es ist auch ein Balanceakt, sich langsam aber sicher auf die neuen Aufgaben in der Schweiz vorzubereiten und trotzdem den Fokus auf die Aufgaben hier nicht zu verlieren, da doch noch wichtige Termine anstehen. Aber wir sind ein gutes Team und versuchen uns auch immer wieder gegenseitig zu pushen und sicherzustellen, dass wir die Qualität der Arbeit hoch halten können.

Und dann müssen wir auch noch die HOTO (Hand-Over-Take-Over) vorbereiten. Hier ist für mich die grösste Herausforderung, dass der Wissenstransfer an meine*n Nachfolger*in bestmöglich stattfinden kann. Aber auch das wird gut kommen, weil mein Teamleader dies nach meinem Briefing sicherlich hervorragend machen wird :)

Und jetzt kommt sicher irgendwo die Frage, habt ihr eigentlich genügend Zeit für alles? Ja haben wir. Wir haben im Moment einige freie Tage, die wir noch beziehen müssen. Da haben wir Zeit zum Packen, um Abklärungen für das Leben nach der Mission zu machen oder die Steuererklärung auszufüllen. Es wird uns also auch im Schlussspurt nicht langweilig. Und wir geniessen jetzt die gemeinsame Zeit, die uns noch bleibt und freuen uns darauf, unsere Liebsten bald wieder in den Armen zu haben und nicht nur per Facetime zu sehen :)

Soldat Vögeli geht jetzt aber zuerst einmal die Waffeln für den Sonntagsbrunch vorbereiten.