Die Arbeit mit den Übersetzer*innen
Wieder einmal ein fröhliches Hallo aus dem Kosovo. Im Moment regnet es zwar, aber das hält uns nicht davon ab, gute Laune zu haben und Weihnachtskekse zu backen :)
Da es langweilig wäre, ständig von meinem Alltag zu berichten, werde ich nun über einzelne Aspekte schreiben. Heutiges Thema: Wie läuft das eigentlich mit den Übersetzer*innen?
Unsere Hauptaufgabe als Liaison und Monitoring Team (LMT) besteht ja darin, mit der Lokalbevölkerung im Austausch zu stehen. In unserem Team kann aber niemand Albanisch oder Serbisch und somit sind wir auf unsere Übersetzer angewiesen. Jedes Subteam hat eine*n eigene*n Übersetzer*in. Die Übersetzerin aus meinem Subteam spricht sowohl Albanisch wie auch Serbisch und sie übersetzt ins Französische und ins Englische, sie spricht aber etwas besser Französisch als Englisch. Da ich vor dem Einsatz ein halbes Jahr Pause hatte, habe ich etwas an meinen Französischkenntnissen gefeilt und bin nun froh, dass ich sie hier anwenden kann und nicht gerade wieder verliere. Zudem sind wir ein zweisprachiges Team und haben sogar eine französischsprachige Mehrheit im Haus. Daher sind unsere Meetings mit unserer Übersetzerin, je nachdem eher auf Englisch oder eher auf Französisch oder auch einfach kunterbunt gemischt und wir sprechen beides durcheinander. Wie letztens als wir von den beiden Presseoffizierinnen begleitet wurden. Da haben mein Kollege und ich während einem eineinhalbstündigen Meeting wirklich ständig die Sprachen gewechselt. Ich nehme an, zum Zuhören ist das noch anstrengender als beim Notizen nehmen :)
Die Übersetzer*innen sind jedoch nicht «nur» fürs Übersetzen da. Da sie die Umgebung und die Menschen hier viel besser kennen, können sie uns auch helfen uns auf gewisse Dinge vorzubereiten oder sie erklären uns Zusammenhänge, die wir noch nicht kennen. Zudem hat jedes Subteam eine eigene Beziehung zu ihre*m*r Übersetzer*in. Dies stellt man vor allem dann fest, wenn man einen Austausch hat und einmal mit einem anderen Team mitgeht oder man jemand aus einem anderen Team mitnimmt an ein Meeting.
Mit der Übersetzerin unseres Subteams verstehe ich mich sehr gut, wir können auch einmal über persönliche Dinge sprechen und wir sind sehr ehrlich zueinander. Manchmal verstehen wir uns auch ohne Worte. Man merkt, dass ihr die Arbeit Spass macht und sie ist ein sehr einfühlsamer Mensch. Mit ihr durch die Stadt zu laufen ist immer lustig, weil sie gefühlt von jeder zweiten Person gegrüsst wird. Und manchmal spielt sich auch noch Fotografin, wenn einmal jemand ein Foto mit uns machen will.
So das wärs zum Thema «Arbeiten mit Übersetzer*innen». Falls ihr Fragen habt oder Themen, die euch besonders interessieren. Dann schreibt mir auf meinen Social Media Kanälen oder über das Kontaktformular.
Soldat Vögeli geniesst jetzt den Filmabend mit dem zweiten Teil von Herr der Ringe (und ja die Hobbit-Trilogie haben wir bereits durch :)